Go to content

Lebenskunst mitten in den Wäldern Arannos

Vitaparcours sind seit Jahrzehnten bekannt. Da stolpert man in freier Wildbahn mit hochrotem Kopf über Äste und Wurzeln und müht sich in regelmässigem Abstand an irgendwelchen Eisenstangen ab. Körperliche Betätigung an frischer Luft ist dabei oberstes Gebot. Das, was in Arannos Wald im Malcantone geboten wird, tönt zwar fast gleich, ist jedoch im Grunde den ursprünglichen Hindernisläufen diametral entgegengesetzt.
Vitart Parcours heisst das Zauberwort. Lebenskünstlerisches Training steht hier im Mittelpunkt, ein Wohlfühlprogramm für die Seele.



Das Projekt stecke in den Kinderschuhen, müsse noch zu Ende gedacht und verwirklicht werden, verraten dessen Initianten. Schon jetzt kann es sich aber durchaus sehen lassen. An den auf der Wanderstrecke liegenden Zwischenstopps - in moderner englischer Manier Green Points (grüne Punkte) genannt - wird weniger herumgeturnt, als vielmehr innegehalten. Einer eignet sich für stilles Yoga, der andere zum gemütlichen Lesen. Einer lädt zum Spielen ein, der andere zum Meditieren. Einer spricht (Lebens-)Verliebte an, der andere Kunstbegeisterte. Beim Gehen begegnet man immer wieder auch Kunstobjekten. Die Panchina rossa , die rote Bank, von Mya Lurgo soll ein Mahnmal gegen die Gewalt an Frauen sein. Dieselbe Künstlerin zeichnet auch für das vielsagende Werk God save the queen bee verantwortlich.
Auch Insekten, in diesem Fall die Bienenköniginnen, verdienten es, die schützende Hand Gottes über sich zu haben. Von Alberta Jacqueroud stammt indes die Installation Sole, mother star of the solar system (Bild). Diese ehrt die Sonne als Mutter aller Gestirne. Das und noch viel mehr gibt es im Wald rund um Aranno zu entdecken. Inmitten der heilenden Natur, unter der Geborgenheit des Himmelszeltes dehnt sich der Geist in aller Sicherheit unendlich weit aus.

Vitart Parcours, künstlerische Waldspaziergänge rund um Aranno (Malcantone), Informationen gibt es unter www.aranno-land.art.